Die Menschheit ist sich ziemlich einig:
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Man sagt kollektiv, ich sei peinlich.
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Dies Urteil ist relativ schlecht, aber leider gerecht…
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Auf einer Party, zu der ich noch nicht mal eingeladen war,
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sah ich eine junge Dame, und mir war sofort klar:
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An dieses hübsche Wesen mach ich mich ran — darum sprach ich sie an:
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«Was macht 'ne Superspitzenklassefrau, wie Sie eine sind,
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auf einer Party, die ich, kurz gesagt, todlangweilig find'?»
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Sie sagte kühl: «Das hat durchaus seinen Sinn: Ich bin die Gastgeberin.»
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Dumm gelaufen, da hab ich wieder mal Pech gehabt,
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vielleicht bin ich auch einfach unbegabt,
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man nennt mich den gesellschaftlichen Overkill.
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Ein Elefant im Porzellanladen ist nicht so schlimm wie der Totalschaden,
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den ich hinterlasse, wenn ich zu 'ner Klasse-Frau nur höflich sein will.
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Ein and’res Mal war ich bei meiner neuen Flamme zu Haus',
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da kam 'ne Dame rein, die sah wie ihre Großmutter aus.
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Und weil das höflich ist und nett und charmant, küß' ich galant ihre Hand.
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Ich fragte, ob ich ihr wohl mal ein Kompliment machen kann:
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«Ihre achtzig Jahre sieht man Ihnen wirklich nicht an!»
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Später hörte ich dann — was für ein Mist! |
— das sie erst sechzig ist!
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Dumm gelaufen, da hab ich wieder mal Pech gehabt,
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«Glück im Spiel — Pech im Benehmen»: Wär' was dran an diesem Motto,
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Dann hätt' ich jeden Samstag einen Volltreffer im Lotto!
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Neulich hatt' ich 'ne Brünette auf dem Beifahrersitz.
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Ich erzählte ihr den neuesten Blondinenwitz.
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Doch damit hab' ich auch bei ihr nix geerbt:
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Die Haare war’n nur gefärbt!
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Jetzt bin ich immer noch allein. |
Ich such' 'ne Frau, und zwar 'ne Nette,
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die nix versteht von Höflichkeit und nix von Etikette.
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Als Frau für's Leben suche ich
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einen Trampel wie mich!
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Dumm gelaufen, aber dann wird alles schöner sein:
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Immer zu zweit in jeden Fettnapf rein,
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und keine Angst, sich vor der Menschheit zu blamier’n.
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Ich könnt' mich endlich ganz normal geben,
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so wie ich bin — das ist zwar voll daneben,
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doch sie wär genauso, und würd' auch als Frau so was wie mich akzeptier’n. |