An einem schönen Frühlingstag
|
Ein Frühlingsgruß - Ein Blümelein
|
Am Wegesrand im Sterben lag
|
Das arme Ding ward abgerissen
|
Dem Sein verdammt — Dem Tod allein
|
Zum Fraße vor- und hingeschmissen
|
Als ich mich hinunter beugte
|
Jenes Elend zu beäugen
|
Das vom rohen walten zeugte
|
Ohne Reue zu bezeugen
|
Entfloh' dem Halse mir ein Wort
|
— Mord!
|
Denn diese Blume so verletzlich
|
Ward entsetzlich vorsätzlich gepflückt
|
Am Wegesrand so schätz ich
|
Im Sinnesrausch dem Sinn entrückt
|
Hat jemand sich nach ihr gebückt
|
Und sie verträumt, erregt, errötet
|
Im Frühlingstaumel, hoch entzückt
|
Erspäht, ergriffen und getötet
|
Und ich fragte mich wer trachtet
|
Wider jeder Gnad' noch Güte
|
Solcher Schönheit nach dem Leben
|
Hingerichtet, abgeschlachtet
|
So entmachtet, so mal eben
|
Diese friedevolle Blüte
|
So verworfen und verachtet
|
Oh behüte
|
Der Narr er war doch so gerührt
|
Das sich in ihm kein Zweifel rührte
|
Sein Verstand war wie entführt
|
Von ihrer Pracht die er entführte
|
Und gewissenlos verdarb
|
Als er sie nahm — sich ihr hingab
|
Erst dann ward ihm gewahr — sie starb
|
Und plötzlich schoss ihm die Erkenntnis
|
In den Geist und allzu ehrlich
|
Rang sich’s Verständnis zum Geständnis
|
Schlich ins Herz sich ihm so schmerzlich
|
Sein Vergehen allzu schwerlich
|
Und er fragte sich wer trachtet
|
Wider jeder Gnad' noch Güte
|
Solcher Schönheit nach dem Leben
|
Hingerichtet, abgeschlachtet
|
So entmachtet, so mal eben
|
Diese friedevolle Blüte
|
So verworfen und verachtet
|
Oh behüte
|
Von seiner Fehlbarkeit schockiert
|
Warf er die Schönheit nun zum Sande
|
Von seiner Untat irritiert
|
Wich er zurück von seiner Schande
|
Hat er das Blümlein doch begehrt
|
Geliebt, bewundert, ja verehrt
|
Hat er es doch nicht respektiert
|
Und jene Pracht am Wegesrand'
|
Ist nun beschlossen und passiert
|
Und er fragte sich wer trachtet
|
Wider jeder Gnad' noch Güte
|
Solcher Schönheit nach dem Leben
|
Hingerichtet, abgeschlachtet
|
So entmachtet, so mal eben
|
Diese friedevolle Blüte
|
So verworfen und verachtet
|
Oh behüte
|
Und er fragte sich wer trachtet
|
Wider jeder Gnad' noch Güte
|
Solcher Schönheit nach dem Leben
|
Hingerichtet, abgeschlachtet
|
So entmachtet, so mal eben
|
Diese friedevolle Blüte
|
So verworfen und verachtet
|
Oh behüte
|
An einem schönen Frühlingstag
|
Ein Frühlingsgruß - Ein Blümelein
|
Am Wegesrand im Sterben lag
|
Beraubt der schönen Frühlingszeit
|
Dem Sein — verdammt — der Lust allein
|
Ein Opfer eitler Menschlichkeit
|
Ich war’s Ich war’s Es tut mir leid
|
Ich war’s Ich war’s Jetzt tut’s mir Leid |