| Allen Winden Segel geben,
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| Gut und Bös' dienstbar leben,
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| Alles Tun und alles singen
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| Auf den eig’nen Nutzen sinnen.
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| Stets im kühlen Schatten gehen,
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| Keinem in die Augen sehen,
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| Starken nur die Hände reichen,
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| Um den Stürmen auszuweichen!
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| Anders Sein und anders scheinen,
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| Anders reden und anders meinen,
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| Alles loben, alles tragen,
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| Allen schmeicheln, stets behagen.
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| Nur der Lüge Worte leihen,
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| Jedem Heuchler gleich verzeihen,
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| Allen nach dem Munde reden,
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| nur dem Schein den Vorzug geben.
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| Auf der sich’ren Seite leben,
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| Dem Zufall keinen Namen geben,
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| Immer brave Lieder schreiben,
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| Keine Angst nach außen zeigen.
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| Anders Sein…
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| Wirst ein schönes Leben haben
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| Doch an Dir selbst verzagen!
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| Kannst nun alle Mädchen kriegen,
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| ach, würd Dich eine nur lieben!
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| Wirst die falschen Freunde haben,
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| Die die Wahrheit Dir nicht sagen!
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| Und am Ende ganz allein
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| So furchtbar anders sein!
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| Anders Sein kann auch bedeuten,
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| Sich nicht jedes Mal zu häuten,
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| Wenn der Wind sich einmal dreht,
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| Schmerzhaft ins Gesicht Dir weht!
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| Nach dem eig’nen Weg zu suchen,
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| Auch einmal für and’re bluten!
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| Nicht die Augen zu verschließen,
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| Und den Gegenwind genießen! |