Sag, welche Art von Schlaf ist das
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In dem du treiben schwebst
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Durchs kalte, ausweglose Nass?
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Du weißt nicht, ob du lebst
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Sag, welche Art von Schlaf ist das?
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Seh ich allein das Geisterlicht
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Den grünlichtrüben Schein
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Der Graue aus der Schwärze bricht
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Wie Reliefs aus Stein?
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Seh ich allein dies Geisterlicht?
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Wann war dein letzter Atemzug?
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Wie lange ist es her?
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Wie lange währt schon dieser Flug
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Im salzigschweren Meer?
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Wann war dein letzter Atemzug?
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Nach endlos lang empfundener Zeit
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Scheint nun ein Ende nah
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Der Weg zum Boden ist nicht weit
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War er schon vorher da?
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Vor endlos lang empfundener Zeit?
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An der tiefsten Stelle, hinter Mauern, schwarz wie Teer
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Wo Erinnerungen auf der Schwelle lauern
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Trittst du ein, dann gibt es keine Wiederkehr
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Es tut sich auf ein tiefer Schlund
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Ein Loch im Jetzt und Hier
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Der sedimentbedeckte Grund
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Steigt aufwärts fort von dir
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Es tut sich auf ein tiefer Schlund
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Wohnt hier das Herz des Geisterlichts?
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Erstarkt es in dem Loch?
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Warum nur sinkst du angesichts
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Des Grauens immer noch
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Hinein ins Herz des Geisterlichts?
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Im Schoße dieser Berglandschaft
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Im Tiefseegrabenland
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Steht irreal und albtraumhaft
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Ein Turm im grauen Sand
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Im Schoße dieser Berglandschaft
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Die meisten Fenster starren blind und leer zu dir empor
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Wie Augen, die auch Münder sind
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Sie schreien stumm im Chor
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Die Fenster rufen stumm und blind
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Abyssus abyssum invocat …
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An der tiefsten Stelle, hinter Mauern, schwarz wie Teer
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Wo Erinnerungen auf der Schwelle lauern
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Trittst du ein, dann gibt es keine Wiederkehr
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Und plötzlich ist der Turm erwacht!
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Die Fensteraugen glühen
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Und Lichter tanzen lockend, sacht
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Wie Knospen, die erblühen
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Und plötzlich ist der Turm erwacht!
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Ein Leuchten sickert aus dem Turm
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Ins öligschwarze Nass
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In weiter Ferne tobt ein Sturm
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Wild, ohne Unterlass
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Ein Leuchten sickert aus dem Turm
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Laternen leuchten dir nach Haus
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Und wiegen sich ganz leicht
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Wie flatternd Elfen sehen sie aus
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Bald hast du sie erreicht
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Laternen leuchten dir nach Haus
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Wie Köder an der Angelschnur
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Wie Haken für dein Herz
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Dahinter warten Zähne nur
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Auf dich und deinen Schmerz
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Die Köder an der Angelschnur
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An der tiefsten Stelle, hinter Mauern
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Wo Erinnerungen auf der Schwelle lauern
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Erinnerungen tief im Traum …
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Wie sehr der Turm dich kennt!
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Die Mauern und der Zinnensaum
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Im falschen Element
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Erinnerungen tief im Traum
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Du hast noch viele Jahre Zeit
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Die Furcht in dir zu spüren
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Du stürzt mit solcher Langsamkeit
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Und doch wird es passieren
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Du hast noch viele Jahre Zeit |