Es ist Tag. |
Nahezu lautlos streife ich
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Durch das Geäst und atme die Gerüche
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All der anderen Waldgeschöpfe tief in mich ein
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Mein Auge versucht, irgendeinen Anhaltspunkt
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Von erkennbarer Struktur in den Lichtsäulen
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Die durch das Laubdach des Waldes fallen, festzustellen
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Als wäre ich leicht…
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Als wäre ich ein schwarzer Schmetterling
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Dessen Flügel in der Hitze fremder Gedanken
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Zu verbrennen drohten
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Gedanken, die ebenso in mein Leben einfielen
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Wie die Lichtsäulen in diesen Wald…
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Wie aus dem Nichts stehe ich plötzlich
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Direkt vor einem mir fremden und
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Dennoch sehr vertrauten Wesen
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Das mir starr mitten in die Augen blickt!
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Angst ergreift mich. |
Aus einem Reflex heraus
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Packe ich die Kreatur an der Kehle
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Trotzdem kann sie ein ungewohntes Geräusch
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In die Umgebung abgeben
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Meine Zähne graben sich tiefer, treffen
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Knirschend auf splitternde Knochen
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Während ich meine Krallen in das Bein
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Meines Opfers schlage um es still zu halten
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Die letzten Schreie sind ungewöhnlich schrill
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Die Ruhe kehrt zurück — und mit ihr plötzliche Dunkelheit
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Ich spüre, wie das warme Blut, das sich aus der Wunde ergießt
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Mir die Kehle hinunterrinnt
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Der Körper liegt in unbestimmt zuckenden Bewegungen
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Während weiteres Blut aus den Wunden tritt
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Aufsteigt und sich in schlierigen Wolken
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Um uns herum verteilt
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Es vermischt sich mit meinen Gedanken…
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(So entstehen Welten)
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Die Schlieren fangen an, sich zu drehen —
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Immer schneller und schneller
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Sie verdichten sich zu einer Kugel
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Die in einem explosionsartigen Licht
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Aufgehen und gleißend hell strahlen will
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Einige Tropfen lösen sich dabei aus dem Ball heraus
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Und umkreisen ihn nun wie eine Sonne!
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Erst jetzt kann ich das Geschöpf unter mir erkennen:
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Die Kreatur, die ich überwand, ist mein Abbild!
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Alles verschwimmt. |
Eine Art Nebel zieht auf… |