| Welch ein behaglich-herrlicher Tag!
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| Die Sonne, sie scheint — hach, wie schön!
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| Liebste, sag! |
| Wollen wir nicht im Park
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| ein wenig spazieren gehen?
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| Liebling, laß uns durch den Tiergarten ziehn,
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| denn das ist der prächtigste Park von Berlin.
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| Dort ist der Ort, wohin jeder gern geht,
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| besonders zur Love-Parade.
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| Schon aus der Distanz lauschen wir ganz
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| verzückt der Techno-Musik,
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| die zärtlich und weich und abwechslungsreich
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| sich in unsere Ohren schmiegt.
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| Sieh nur, wie hier jeder Techno-Freak
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| sich lieblich im Takte des Technos wiegt!
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| Welch ein poetisch-ästhetischer Tanz
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| voll Anmut und Eleganz!
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| Die Grünflächen füllen
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| Millionen von chillen-
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| den Ravern mit schrillen
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| Gewändern und Brillen,
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| die da, wo im Stillen
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| sonst nur Türken grillen,
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| sich nun mit Pastillen
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| und Pillen befüllen,
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| die so aussehen wie Smarties, so bunt.
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| Die kriegt man hier überall gratis, und
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| die Polizei steht schweigend dabei,
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| denn heut ist ja nicht Erster Mai.
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| Ein lieblicher Duft durchzieht hier die Luft,
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| der Duft nach Kot und Urin.
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| Ich atme sie ein, das scheint sie zu sein,
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| die berühmte Luft von Berlin.
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| Wir schlendern durch dies familiäre Idyll,
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| und durchqueren nicht endende Meere von Müll
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| und von frisch Erbrochenem an diesem schönen Wochenende im Sonnenschein…
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| Ach könnte doch das ganze Jahr über Loveparade sein! |