| Wieder geht ein Tag zu Ende
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| und die Dämmerung zieht rauf
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| Leise zittern ihm die Hände
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| under der Säufermond geht auf…
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| Er läuft hin und her im Zimmer
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| Wie magnetisch fällt sein Blick
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| auf die Mini-Bar wie immer
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| «Gib mir doch 'n kleines Glück —
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| Meine Nerven die sind, ach
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| die sind heut' wieder 'n bißchen schwach
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| meine Nerven die sind, ach
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| heut' bißchen schwach
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| Komm, mach mich wieder wach
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| mach mich bitte wieder wach»
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| Und der Whisky — der zieht runter
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| und sein Blut wird schnell und warm
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| und jetzt nimmt ihn Lady Whisky
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| ganz zärtlich in den arm.
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| gratuliert zu den Geschäften
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| «Die sind heut' sehr gut gelaufen!
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| Laß uns beide, Du und ich
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| erstmal richtig einen saufen.
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| Meine Küsse, scharf und naß
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| komm' erheb das nachste Gläs
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| Eine Nutte heute Nacht,
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| die’s Dir für'n paar Scheine macht —
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| die brauchst Du nicht
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| wenn Lady Whisky von der Liebe spricht.»
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| Und die Zimmerdecke hebt isch
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| und die Wände brechen ein
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| auf dem Boden leer Flaschen
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| und er wieder so allein
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| Menschen in Hotels sind einsam
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| sie sind immer nur zu Gast
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| ewig Vertreter, die jeder Kund haßt
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| In den Ohren ist ein Sirren
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| und im Herzen ist ein Schlag
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| alle Fenster hört er klirren
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| dieses Zimmer ist ein Sarg …
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| Aus dem Fenster zu den Sternen
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| nur: Die kann er nicht mehr sehn
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| Und in dunkler Wolkenferne
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| scheint fahl
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| der Säufermond
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| Ein Mann lag in seinem Zimmer
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| im HOTEL IMPERIAL
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| mit den Nerven wurd' es schlimmer
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| jede Nacht 'ne neue Qual
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| Dieses Leben ist so arm
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| — ferngesteuerte Quälerei
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| Öffne die große Flasche Nummer drei… |