Mein Fell stellte sich auf, als ich das erste Mal
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Aus dem Dunkel der Nacht hervortrat
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Es war wie die Erlösung von einer langen Zeit
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In einer tauben Haut
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Umrissen von Gerüchen, Geräuschen
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Undunzähligen weiteren Wahrnehmungen
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Gewann die Nacht um mich herum
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Schnell an Bedeutung
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Meine Haut prickelte vor Wonne
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Unter dem dichten, schwarzen Fell
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Mir war danach zumute einen langen
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Durchdringenden Schrei zu entfesseln
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Der Welt zu bekunden, dass ich nun war
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Um die mir eigenen Kräfte und Fähigkeiten
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An ihr zu erproben
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Schon bald hing ein Geruch in der Luft
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Wie ein tödliches Gas
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Das mir die Sinne vernebelte
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Und meine Fähigkeit zum Urteilen
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Erheblich einschränkte
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(Komm!)
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Ich spannte meinen Gehörsinn bis zum Äußersten
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Während ich meinen Raumsinn durch den Wald schickte
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(Worauf wartest du?)
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Einem Gefühl, das ich nicht in Frage stellte, folgend
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Drang ich tiefer in den Wald vor — immer tiefer…
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Dann halt! |
Auf einer Lichtung stand ein Geschöpf
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Es schien etwas zu ahnen. |
Die großen dunklen Augen
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Streiften ängstlich über die Büsche
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Seine erregenden Ausdünstungen
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Schienen den ganzen Wald zu erfüllen
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Und wollten mir schier die Sinne rauben
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Mich gelüstete nach der atmenden
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Fleischigen Gestalt, die angestrengt horchte
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Ich pirschte mich weiter an sie heran
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Immer näher…
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Sauber packte ich das Geschöpf
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Riss es aus dem Mittelpunkt seines Netzes
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Aus Schwingungen, die mein Raumsinn wahrnahm
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Und schlug meine Krallen tief in das feste Fleisch
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Eines erstaunlich lebendigen Körpers
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Ein rascher Biss hinter den Kopf
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Und die Ruhe kehrte in den von
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Schrillen Schreien aufgewühlten Wald zurück
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In heißen Stößen schoss das Blut aus dem Körper
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Und trug bald den letzten Atemzug mit sich fort
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Die Augen vertrübten sich
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Die Natur ist gnädig und das Entsetzen
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Hat eine unbeschreibliche Schönheit!
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(Alles Leben ist Raub. Fraß oder Fresser wirst du sein!) |