| Hab' ein altes Heft gefunden
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| Mit krakliger Kinderschrift.
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| Abgewetzt, vergilbt, geschunden —
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| Und ein bser, roter Stift
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| Metzelt in den Hhenflgen
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| Meiner armen Niederschrift
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| Mit sadistischem Vergngen
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| Und verspritzt sein Schlangengift.
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| Und ich spre, jeder rote
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| Strich am Rand trifft wie ein, Pfell
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| Die Zensur ist keine Note,
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| Die Zensur ist wie ein Beil,
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| Ich spr’s, als obs heut wre
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| Und ich blick' zurck im Zorn,
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| Strflinge auf einer Galeere
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| Und der Einpeitscher steht vorn:.
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| «Nach L N R, das merke ja,
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| Stehn nie T Z und nie C K!
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| Bildest die Mehrzahl du vom Wort,
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| Dann hrst die Endung du sofort!
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| Nimm die Regel mit ins Bett:
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| Nach Doppellaut kommt nie T Z!
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| Und merke: Trenne nie S T,
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| Denn es tut den beiden weh!»
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| Ich war kein schlechter Erzhler,
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| Aber es war wie verhext:
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| Wo ich schrieb, da waren Fehler
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| Und wo nicht, hab' ich gekleckst.
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| Nachhilfe und guter Wille
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| Blieben fruchtlos, ist doch klar,
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| Weil ich meist wegen Sybille |