Samuel:
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Und plötzlich ward alles anders
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Nichts wird sein, wie einmal es war
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Das Schicksal wird verschworen wahr
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Geschmacklos schmeckt Verzweiflung anders
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Vita mihi mors est
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Der Tod bedeutet für mich Leben
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Tragische Trauertränen beben
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Und mich sinnloses Selbst verläßt
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Herbstmorgen voller feuchter Frische
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Frau Nebel ins Flußufer steigt
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Lüstern Eiszapfen in mich neigt
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Und gierig leckt des Kummers Stiche
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Die Taubheit mich von neuem nimmt
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Gefühle wie nur Du sie schreibst
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Lilith, damit Du bei mir bleibst
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Bin ich, mein Tod, nur Dir gesinnt…
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Nun fühle ich, es ist soweit, der Wald wird vor mir lichter
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Selbst über mir der Himmel schweigt, abermillionen Sterngesichter
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Oh Wunderangst, was geschieht mit mir! |
Wer vereitelt mir mein Grab?
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Vor mir kämpfen Engel, und Nelken fallen vom Himmel herab…
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Gabriel:
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Verräter!
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Engelsfürst Michael:
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Ich werde die Menschen erneut warnen!
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Gabriel:
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Versager!
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Engelsfürst Michael:
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Um sie vor feigem Werk wie Eurem zu bewahren!
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Gabriel:
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Schakal!
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Engelsfürst Michael:
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Um Eure Absicht ehrenhaft zu enttarnen!
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Gabriel:
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Du Judas!
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Engelsfürst Michael:
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Und ich sterb’mit einem Lachen, einem Lachen…
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Michael:
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Einem Lachen!
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Gabriel:
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Gemeinsam, Kraft und Feuer mit uns, so kämpften wir wie Brüder!
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Michael:
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Vergessen!
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Gabriel:
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Seite an Seite, mit einem Herzen, schlugen wir Satans Armee nieder!
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Michael:
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Vergib mir!
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Gabriel:
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Hast mir den Rücken zugekehrt, ich nehme, was ich Dir gab!
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Michael:
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Mein Herz!
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Gabriel:
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Vor mir wirst Du sterben, und Dein Blut regnet vom Himmel herab… Ade!
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Samuel:
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Ich kann es kaum glauben, nicht Schelmenstreich meiner Augen war es, der mir
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Diese Bilder eingeimpft, sondern der Schein der Wahrheit selbst zeichnet das
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Ereignis… ich sah tatsächlich einen Kampf der Himmelswesen! |
Und während der
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Sieger, seinen Blutdurst befriedigt, in den Himmels sich erhebt, liegt der
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Andere zerschunden dort und stirbt… warte, ich eile, mein Freund, laß'mich
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Dir helfen!
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Michael:
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Ich schreie so laut, daß die Erde bebt
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Und meine Stimme sich vor Gott erhebt!
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Samuel:
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Warum?
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Michael:
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Warum? |
Droben tobt die Schlacht
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Damit Gabriel letztendlich auf dem Throne lacht!
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Samuel:
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Ich sah Euren Kampf…
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Michael:
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Doch Du verstehst ihn nicht
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Darum gebt dem Tode, was des Todes ist!
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Erkennst Du nicht? |
Gefallen hat er mich besiegt!
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Samuel:
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Du sagst, im Himmel entbrennt ein Krieg?
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Michael:
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Ein eifersüchtiger Zerstörungsplan!
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Samuel:
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Ist er es, treibt der Neid also das Böse an?
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Michael:
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Sie töten, da Euch Gott die Seele hat geschenkt!
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Samuel:
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Doch was können wir dafür, daß nun der Himmel brennt?
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Michael:
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Sie wollen Euch unterjochen-
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Samuel:
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Seelenlose Sklaverei?
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Doch Gott waltet mit Macht!
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Michael:
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Gott ist ihnen einerlei!
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Samuel:
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Dann…
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Michael:
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…Wo immer dies auch enden mag…
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Samuel:
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…Bedeutet dies das Ende?
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Michael:
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Eure Seelen sind geschändet!
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Samuel:
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Was geschieht denn dann mit Lilith?
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Michael:
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Lilith wird für immer irren!
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Samuel:
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Auf dem Angesicht der Erde?
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Michael:
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Des ew’gen Lebens endlos’Mühen!
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Samuel:
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Doch beim Vater in der Höhe, einzig dort möchte ich sie wissen!
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Michael:
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Den Seelen bleibt nichts anderes übrig als im kalten Moos ein Grab auf Erden
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Zu küssen!
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Samuel:
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Ist das wahr?
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Michael:
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Ja!
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Samuel:
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Ist das wahr?
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Michael:
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Ja!
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Samuel:
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Himmel hilf…
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Michael: (mitleidiges Gelächter)
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Samuel:
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…Was kann ich tun?
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Michael:
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Nimm diese Rolle an Dich, sie enthält einzig den Spruch
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Für den ein Böserer als Gabriel die Stimme muß erheben!
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Nun begib Dich auf die Suche, mehr kann ich Dir nicht mehr geben…
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Samuel:
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Ich hoffe, ich bin genug!
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Gabriel: (Im Himmel)
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Vater unser, stirb für mich! |