Ich glaub', wenn man stirbt, wacht man auf in 'nem Kinosaal
|
Und außer einem ist niemand da
|
Man steht auf, geht über Popcornreste und den klebrigen Boden
|
Durch eine Tür auf der steht: «Betreten Verboten.»
|
Dann fährt man für Stunden 'ne Rolltreppe nach unten
|
An den Wänden hängen sämtliche Goldplatten, die funkeln
|
Unten warten Stalin, Mussolini, Adolf Hitler
|
Mit einer Salami-Funghi-Zwiebel-Partypizza
|
Man isst sie und spricht über Geschäftsideen
|
Im Hintergrund läuft 'n neues David Guetta-Tape
|
Einer prahlt mit den Quartalszahlen von Nestlé
|
Ein anderer sagt was mit Karma und Forbesliste
|
Man lacht über Engel, die betteln gehen um zu essen
|
Huldigt der kompletten Apple-Produktpalette
|
Steve Jobs macht Beatbox — der Beelzebub rappt
|
Ich lebe und weiß nicht, wie lang
|
Ich sterbe und weiß nicht, wann
|
Ich gehe und weiß nicht, wohin
|
Ich wundere mich, dass ich so fröhlich bin
|
Ich glaub', wenn ich jetzt sterb', wach ich auf in meiner alten Wohnung
|
Da ist Erhan, Sascha, Vandamme, Andre, Mario
|
Und auf 'm Tisch liegen noch so drei Gramm Koks
|
Wir wollen feiern und ich schwör', wir gehen jetzt gleich dann los
|
Aber wir gehen niemals los
|
Die Computerboxen spielen russische Musik
|
Der Sänger weint ganz groß
|
Kein' juckt’s, wir diskutieren für 10
|
Meine Spüle ist so voll, ein Gebirge entsteht
|
Wir zeigen Bilder von Mädels und lachen über Geschichten
|
Jeder von uns hat eine noch krassere zu berichten
|
In Mitten von 'zu Ersten' und zwischen
|
Aschenbechern mit Sonnenblumenkernen und Kippen
|
In einem Zimmer, elektrisches Licht flimmert
|
Die Türe in den Hausflur ist verschlossen für immer
|
Nur keiner merkt’s, denn wir kenn' bloß das gleiche
|
Hier in meiner Endlosschleife
|
Ich lebe und weiß nicht, wie lang
|
Ich sterbe und weiß nicht, wann
|
Ich gehe und weiß nicht, wohin
|
Ich wundere mich, dass ich so fröhlich bin
|
Ich glaub', wenn man stirbt, wacht man auf und kann Kung Fu
|
Und man wohnt in einem Schuh
|
Außerdem gibt’s viele tolle, kleine Panini-Bildchen von einem
|
Und die tauscht man dann mit seinen Feinden (cool!)
|
Ich will ja nichts vorwegnehmen
|
Aber es warten genau sechzehntausend kleine Jungfrauen
|
Die sofort mit dir ins Bett gehen
|
Und Frauen sind gleichberechtigt (üah)
|
Sie dürfen Steine schleppen, die Männer auch
|
Wir alle bauen eine Treppe, wofür die gut ist? |
Weiß keiner
|
Doch das gute ist, wir haben Alzheimer (hey)
|
Und alles was man tut ist gelb, juhuu
|
Und es gibt kein Geld
|
Dafür kriegt jeder 1000 Seiten aus Marx' Kapital
|
Und damit kann man dann bezahlen, pfiffig!
|
Also ich lebe strikt nach dem elften Gebot:
|
Es passieren soo viele Dinge nach dem Tod
|
Ich glaub', wenn man stirbt, fliegt man aus seinem Körper wie ein Insekt
|
Knallt gegen Wände, bis der Zufall ein’n in Richtung Leiche lenkt
|
Wenn die ungeübte Seele sich erschreckt
|
Wird sie wahllos in 'nem Strudel Licht in Richtung All geschwemmt
|
Dort trifft sie auf die für unmöglich gehaltene Riesenliebe Gottes
|
Wegen eigener Fehler sich für unwürdig empfindend wollen
|
Die meisten wieder weg
|
Wünsche werden hier schnell echt
|
So reist die Seele weiter bis sie die Musik entdeckt
|
Jede Melodie steht für ein Paar, das grade Liebe macht
|
Schau, die Seele flüchtet in den Bauch der Frau, weil sie dort Frieden hat
|
9 Monate später gibt der Arzt einen lieben Klaps
|
Und die ewige Seele wird wieder wach um Mitternacht
|
Seid ihr auch schon tot?
|
Ich bin tot
|
Ich lebe und weiß nicht, wie lang
|
Ich sterbe und weiß nicht, wann
|
Ich gehe und weiß nicht, wohin
|
Ich wundere mich, dass ich so fröhlich bin |