Seit sie bewohnt ist, schreib' ich auf der dunklen Seite des Mondes.
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Ewige Kälte, fremde Welten, zu Eis erstarrte Cojones.
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Dort, wo es nichts gibt außer Dunkelheit. |
Die Sterne funkeln weiß,
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der Reis gedeiht unter Kuppeln. |
Das ist der Preis unserer Gruppe.
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Unter den wenigen, die noch hier sind, herrscht Schweigen, man läßt sich
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treiben. |
Ich bin der einzige, der nicht aufhört zu schreiben, ich plan' zu
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bleiben.
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Mein Teil der Einsamkeit auf dem Himmelskörper, der einsam treibt.
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Was keiner weiß: Wir sehen die Erde nicht, aber wir leben nach Erdzeit.
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Wir hatten große Pläne, Terraforming und künstliche Atmosphäre zwischen
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erstarrten Lavateppichen und gähnender Leere.
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Ich flog in Raumfähren und sah die ersten Felder mit grünen Gräsern.
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Das war vor zehn Jahren, der Anruf kam aus dem Forschungszentrum der ESA.
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Routinechecks, erste Gespräche über's Projekt, der Quest durchlief die letzten
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Tests und kam per Shuttle zur ISS.
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Sechs Monate Streß in der Vorbereitungsphase auf den oberen Decks.
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Ich lern' zu vertrauen, das erste mal alleine im Weltraum.
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Hundert Menschen, Frauen und Männer mit implantierten Sendern auf dem Weg zur
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Mondoberfläche um ihr Leben für immer zu verändern.
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Wenn der Plan gelänge, fänd' die Erschließung fremder Welten ihre Anfänge.
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Doch gestern fand ich versteckte Kameras in den Wänden.
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REFRAIN:
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Top Secret, noch liegt es auf der dunklen Seite des Mondes! |
Menschen wohnen in
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Kuppeln auf der dunklen Seite des Mondes!
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Geheime Treffen und Projekte auf der dunklen Seite des Mondes! |
Und was,
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wenn das letzte Geheimnis nicht der Tod ist?
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Top Secret, noch liegt es auf der dunklen Seite des Mondes! |
Menschen wohnen in
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Kuppeln auf der dunklen Seite des Mondes!
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Geheime Treffen und Projekte auf der dunklen Seite des Mondes! |
Und was,
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wenn das letzte Geheimnis nicht der Tod ist?
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Versteckte Kameras in den Wänden, an wen soll ich mich wenden? |
Von den hundert
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Menschen, die hier lebten, verließ uns die Hälfte zur Sonnenwende
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Aus Angst vor kosmischer Strahlung. |
Ich erinner' mich an Gregory’s letzte
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Warnung. |
Am Dienstag checkte er zum letzten mal die Versorgungstanks.
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Jetzt war er sicher in Moskau bei den Kindern und seiner Frau, während ich im
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Quartier sitz', zerleg' die Kamera und kapier’s nich'.
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Lauf' den Gang runter bis zu den Experten für Teilchen und Wellen.
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Pete sagt, die Kamera wird betrieben durch eine nie versiegende Stromquelle.
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Er schüttelt den Kopf, daß wir überwacht werden, wüßten wir doch.
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Warum zusätzlich Kameras installieren, die auf fremder Technik basieren?
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Als Pete mir einen Brief von Gregory gibt, sieht er mir tief in die Augen.
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Ich hab' 'n Fehler gemacht, ich wollt' dem Großen nie glauben!
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Als die meisten schlafen, schleich' ich zum Luna Rover. |
Schon als Kind wollt'
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ich in’s All zu Planeten und Supernovas.
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Ich öffne die Außenschleuse, als ich klein war, hatte ich dauernd Träume.
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Ziel ist das Sperrgebiet, das abgewandt von der Erde liegt.
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Im Mondmobil durch Krater, vorbei an menschengroßen Kabeln. |
Park' den Wagen
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fernab der Anlagen, in denen sie angeblich Gestein abtragen.
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Doch mein Gefühl sagt mir, trau' keinem, hier draußen bin ich alleine.
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Ich öffne den Brief, meine Stimme spricht diese Zeilen.
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REFRAIN
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Ich halt' es kurz und bündig, die wahren Köpfe wurden schon
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neunzehnhundertfünfundfünfzig fündig. |
Man vermaß den Mond und tat das gründlich.
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Um von Spuren fremder Kulturen, deren Ursprung ein Rätsel war, bis man
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neunzehnhundertsechzig auf dem Mars die Form eines Schädels sah.
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Ein Plan entstand, der uns Menschen bis heute verdammt. |
Man befand die
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Entdeckung, die man gemacht hatte, als zu gefährlich für den Verstand.
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Bemannte Raumfahrt und eine Wahrheit, die man nich' mal im Traum ahnt,
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noch kostbarer als Gold, wir Menschen seien die Kinder des Sternenvolks.
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Man studierte die Funde, fand Energien und channelte sie. |
Und aus Angst,
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man erkenne sie, erschossen sie Kennedy.
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Apollo war nur Show, Täuschung, Manipulation und 'n Vorwand. |
Auf dem Mond nahm
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alles zehn Jahre vor der offiziellen Version die Form an.
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Und während wir glaubten, daß das Leben auf dem Mars etwas Fiktives sei, |
entschieden sich die Geheimkomitees für Alternative drei:
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Die Überbevölkerung steige, die Atmosphäre würd' sich zu schnell erwärmen,
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die Erde wär' zu gefährlich, unsere Bestimmung läg' in den Sternen.
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Das Geld zur Forschung verschaffte den Drahtziehern einen Vorsprung.
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Vergiß CIA, FBI, der wahre Feind heißt SDI.
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Die dunkle Union, die Starts zum Mars geschah mit kalter Fusion.
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Vergiß Entfernung, neunzehnhundertneunzig das Modiversum.
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Wir auf dem Mond sind alles, nur keine Pioniere. |
Wir dienten nur der
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Desinformation, ließen uns wie ein Schauspiel inszenieren.
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Die Wahrheit ist zu grausam, ich hinterlass' nur diese Nachricht:
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Was sich vor Jahrtausenden ereignete, zieht heute noch Dinge nach sich.
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Gelehrte, Forscher, Eingeweihte teilen alle meine Ansicht. |
Kriege,
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Krisen und Durchbrüche in der Forschung sind ihre Handschrift.
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Schnell und verborgen wie Kobras das Sonnensystem zu erobern, von der ersten
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Flora auf dem Mars zum Jupitermond Europa.
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Ich hab' nie vergessen, was Reagon damals zu Gobatschow sagte: Wenn Du das
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liest, schleich' in’s Sperrgebiet vorbei an den Soldaten!
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Als ich den Brief schließ', schlag' ich im Mondkies, start' den Wagen, gespannt,
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was mich in der verbotenen Zone erwartet.
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REFRAIN
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Auf gesperrtem Gelände, bald geht mein Sauerstoff zu Ende. |
Das Fernglas in den
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Händen, ich entdeck' Aktivität wie bei Großbränden.
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An den Rändern des Kraters flimmert ein Magnetfeld, schwarze Objekte starten
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sekundenschnell und verlassen blitzartig mein Sehfeld.
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Ich näher' mich vorbei an Spähern, Wachen, alle tragen Laserwaffen,
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in den Krater, leise und checken, was sie dort drinnen lagern.
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Ich seh' Männer, die frei atmen, und seh' Wesen, die sind nicht menschlich.
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Du stirbst, wenn Du erkennst, daß Du nur ein Experiment bist!
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REFRAIN |