| Gewartet habe ich vor vielen Türen,
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| In manches Mädchenohr mein Lied gesungen,
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| Viel schöne Frauen sucht ich zu verführen,
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| Bei der und jener ist es mir gelungen.
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| Und immer, wenn ein Mund sich mir ergab,
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| Und immer, wenn die Gier Erfüllung fand,
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| Sank eine selige Phantasie ins Grab,
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| Hielt ich nur Fleisch in der enttäuschten Hand.
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| Der Kuß, um den ich innigst mich bemühte,
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| Die Nacht, um die ich lang voll Glut geworben,
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| Ward endlich mein — und war gebrochene Blüte,
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| Der Duft war hin, das Beste war verdorben.
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| Von manchem Lager stand ich auf voll Leid,
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| Und jede Sättigung ward Überdruß;
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| Ich sehnte glühend fort mich vom Genuß
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| Nach Traum, nach Sehnsucht und nach Einsamkeit.
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| O Fluch, daß kein Besitz mich kann beglücken,
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| Daß jede Wirklichkeit den Traum vernichtet,
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| Den ich von ihr im Werben mir gedichtet
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| Und der so selig klang, so voll Entzücken!
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| Nach neuen Blumen zögernd greift die Hand,
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| Zu neuer Werbung stimm ich mein Gedicht…
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| Wehr dich, du schöne Frau, straff dein Gewand!
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| Entzücke, quäle — doch erhör mich nicht! |