| Ich bin bei dir in deiner schwersten
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| Stunde
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| Wenn alles nichtig wird, was wichtig war
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| Ich halte dir die Hand, wenn du alleine bist
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| Denn diesen letzten Weg gehst du mit mir
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| Aus Dankbarkeit schenk ich dir ein Lächeln
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| Denn längst hat dich dein Gott verlassen
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| Dein ganzes Leben hast du ihm geweiht
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| Und nun am Ende ist niemand für dich da —
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| Außer mir…
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| Du zitterst, weil dein Weg beendet ist
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| Betest, wenn die Kälte lähmend wirkt
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| Du flehst darum, dass der Schmerz verklingt
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| Und hoffst auf einen Platz im Himmelreich
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| Jedoch die Wahrheit ist ein wenig bitter…
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| Denn das Leben danach sieht anders aus
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| Kein Harfenklang und keine Engelschwingen
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| Nur ein Platz, wo deine Leiche faulen wird
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| Behutsam schließ ich dir die Lider
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| Den letzen Atem nimmst du mit hinüber
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| Dorthin, wo alles eingehüllt ins Dunkel ist
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| Wo dich die Schwärze zärtlich küsst
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| Ich führe dich ein an deinen Platz
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| Reserviert für dich allein, ein Leben lang
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| Die Seele leidet bei den Anderen
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| Die Namen längst vergessen, voller Nichtigkeit
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| Leichenlager…
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| Dein Leben war nur eine Farce…
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| Leichenlager…
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| Es führte nur aufs eine hin
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| Leichenlager…
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| Dein Gestern ist als Licht verloschen
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| Die Zukunft kaum mehr nennenswert
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| Der Endpunkt der Hoffnung
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| Der Weg war das Ziel
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| Willkommen in der Ewigkeit
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| Leichenlager…
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| Ich suchte nach dem Gott der Christen
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| Und fand seinen Boten, ans Kreuz genagelt
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| Den Leichnam hing ich ab und nahm ihn mit
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| Und begrub die Seele, wo wir alle sind
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| Im Leichenlager…
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| Ich suchte in der Ewigkeit nach deinem Leib
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| Erweckte ihn zu neuem Lebensschein
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| Ich schickte ihn dorthin zurück
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| Und niemand störte der Gestank dabei…
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| Faulend und wässrig steht er vor der Tür
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| Das Haus, das einst Heimat für ihn war
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| Zögernd, ungelenk ein erstes Klopfen
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| Dann öffnet seine Frau und schrickt zurück
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| Starr vor Grauen, er nimmt sie in den Arm
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| Wie viele Wochen zuvor das letzte Mal
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| Ihr Herz hört plötzlich auf zu schlagen
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| Und dann endlich bringt er sie zu mir…
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| Ins Leichenlager… |